Wenn der Hamas-Terror nach Europa kommt

Nach den schrecklichen Ereignissen vom 07. Oktober 2023 fragt sich vielleicht der ein oder andere: Was ist, wenn die radikal-islamische Terrororganisation Hamas auch in Europa zuschlägt? Giuseppe Gracia hat dieses Gedankenexperiment gewagt. Sein Roman «Auslöschung» gibt einen fiktiven Vorgeschmack.

«Ich wollte keine psychisch gestörten Terroristen zeigen, über deren religiöse oder weltanschauliche Motivation sich nicht nachzudenken lohnt. Ich wollte auch keine Terroristen als Opfer des Westens darstellen, die sich für unseren Imperialismus und Rassismus rächen. Deswegen tritt der Anführer der Terroristen im Roman theologisch und politisch gebildet auf.» – Giuseppe Gracia, Autor

Nach dem barbarischen Terror der Hamas gegen Israel schreibt ein Journalist einen Roman über das Verhältnis Westeuropas zum Islam und zu den eigenen christlichen Wurzeln. Dann reist er zu einem Kulturanlass nach Berlin, der von islamistischen Terroristen gestürmt wird. Unter den Geiseln entdeckt der Journalist seine vor Jahren verstorbene Frau und kann Erinnerung und Realität nicht mehr unterscheiden. Zugleich wird klar, dass die Zeit bequemer politischer Lauheiten abgelaufen ist: Der Terror wird live ins Internet übertragen.

Wie ist der Roman entstanden?

«Dieser Roman ist die Neubearbeitung eines Manuskripts von 2016. Spätestens nach dem Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 in Israel war klar, dass live ins Internet streamende Terroristen keine Fiktion sind. So habe ich das Manuskript nochmals überarbeitet. Ich bin meinem langjährigen Freund und Verleger Dominik Klenk dankbar, dass er dazu bereit ist, den Roman zu veröffentlichen – gegen alle Risiken, die dasThema mit sich bringt.»

Wieso haben Sie, als Schweizer, Berlin als Handlungsort ausgewählt?

«Beim Schreiben schwebte mir vor, dass die Abendgesellschaft in Berlin stellvertretend für den Westen steht, genau wie die Liebenden in meinem Roman, die ein Leben in Wohlstand und Freiheit genießen, jedoch nicht wissen, was sie aneinander haben, bis es zu spät ist.»

Was ist das Hauptthema des Romans?

«Für mich ist der Erzähler des Romans letztlich auf der Suche nach einem rettenden Gott, nach der Gegenwart des Heiligen. In diesem Sinn eine postmoderne Figur, hin- und hergerissen zwischen Materialismus, Atheismus und der Sehnsucht nach Ewigkeit. Natürlich muss man das nicht so sehen. Es gibt so viele Weisen, ein Buch zu lesen, wie es Leser gibt. Und oft holen Leser mehr und anderes aus einem Buch heraus als das, was der Autor hineingelegt hat. Literatur lebt von dieser Magie.»

«Das ist eines der unerbittlichsten, beunruhigendsten Bücher der letzten Jahre. Gracia entlarvt die europäischen Gegenwartslügen mit einer Sprache, die von elementarer Kraft strotzt. Packend, brutal, brillant.» – – Die Tagespost über «Auslöschung»

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