Ein gewaltiger Sturm tobt über den Gewässern vor der südamerikanischen Küste und macht den Dreimaster Esmeralda zum hilflosen Spielball der Naturgewalten. Vergeblich versucht die Mannschaft, sich und das Schiff zu retten. Turm hohe Wellen brechen über das Deck der Esmeralda herein und fegen die gesamte Crew über Bord. So auch den erstmals als Sklavenhändler reisenden Robinson Crusoe, der sich als einzig Überlebender an einem unbekannten Strand wieder findet. Schnell erkennt der junge Mann, dass er nicht an die Küste des Festlandes gespült wurde, sondern sich auf einer offensichtlich unbewohnten Insel befindet. Die erste Nacht verbringt er aus Angst vor wilden Tieren auf einem hohen Baum. In Gedanken ziehen jetzt noch einmal die Jahre seiner Jugend an ihm vorbei. Als Sohn eines aus Bremen stammenden Kaufmanns namens Kreutznaer ? durch die englische Verballhornung entstand daraus der Name Crusoe ? wurde Robinson in England, in York geboren. Von früher Jugend an hegt er den Wunsch, zur See zu fahren und die Welt kennen zu lernen. Eines Tages gerät er bei einem Spaziergang an der Küste in eine wilde Schießerei zwischen der Küstenwache und einigen Waffenschmugglern. Völlig unschuldig wirft man ihn als mutmaßlichen Komplizen der Schmuggler ins Gefängnis, aus dem ihn sein Vater auslösen muss. Voller guter Vorsätze verspricht Robinson nach diesem Erlebnis, dem Wunsch seines Vaters nachzukommen, ein Rechtsstudium bei dem alten Juristen Jeremias Wooseley zu beginnen. Doch der sehr trockene, langweilige Unterricht lässt ihn schnell seinen guten Willen vergessen. Häufig unterbricht und schwänzt er die Lektionen. Nach einer Aussprache mit dem jetzt völlig enttäuschten Vater begibt sich Robinson zum Haus von Wooseley, um sich für sein Fehlverhalten zu entschuldigen. Doch da entdeckt er, dass der scheinbar so trockene alte Anwalt in seinem Haus ein phantastisches Kajütenzimmer besitzt, angefüllt mit vielen Dingen, die erneut in ihm die Abenteuerlust entfachen. In einer Hafenschenke lernt er Kapitän Darrik kennen. Darrik bietet ihm an, an Bord seines Schiffes zu kommen, das nach Guinea auslaufen wird. Als Robinson aus seinen Erinnerungen erwacht, geht er daran, sich so gut wie möglich einzurichten. Er entdeckt ein paar Tage später das Wrack der Esmeralda, das vom Meer vor seine Insel getrieben wurde. Mit einem selbstgebauten Floß birgt er alles Brauchbare, und schließlich folgt ihm auch noch der Schiffshund, der ebenfalls das Unglück überlebt hat und nun für lange Zeit sein einziger Gefährte sein wird.
TEIL 2
Als Robinson die Insel genauer erkundet, entdeckt sein Hund Dick, eine Höhle, die sich als idealer Unterschlupf anbietet. Mit Hilfe des Materials, das er aus dem Wrack der Esmeralda bergen konnte, richtet er sich nun in der Höhle verhältnismäßig gut ein. Aber trotzdem blickt Robinson immer wieder sehnsüchtig aufs Meer hinaus, ob ein Schiff zu sehen ist. Dabei erinnert er sich an die Abenteuer, die er bisher erlebt hat. Die Fahrt auf dem Schiff von Kapitän Darrik verläuft für Robinson zunächst sehr positiv. Darrik vermittelt seinem jungen Passagier wertvolle Kenntnisse der Seefahrt. Als er eines Tages mit einigen Matrosen an Land geht, um Trinkwasser zu holen, fällt er in die Hände von Sklavenjägern und wird schließlich als Sklave an den Fischer Kasr verkauft. Robinson nutzt einen günstigen Augenblick, als er mit seinem Herrn zum Fischen ausfährt, diesen ins Meer zu befördern. Er segelt mit dem Boot und dem Geld, das der geizige Kasr immer bei sich trug, aufs offene Meer hinaus. Hunger, Durst sowie starker Sonnenbrand quälen den Flüchtling unbarmherzig. Als er schließlich dem Tode nahe ist, wird Robinson endlich von einem portugiesischen Kauffahrer entdeckt und gerettet. Durch die Pflege der Portugiesen landet er eines Tages gesund und unternehmungslustig als wohlhabender junger Mann in Brasilien. Innerhalb von nur wenigen Jahren schafft es Robinson, zu einem begüterten Grundbesitzer zu werden. Doch erneut siegt in ihm seine Abenteuerlust, als drei andere Pflanzer ihm vorschlagen, zur Behebung des Arbeitermangels auf den Plantagen ein Schiff zur Sklavenbeschaffung in Afrika auszurüsten und diese Expedition zu leiten. Schon bald nach dem Auslaufen gerät das Sklavenschiff Esmeralda in einen mörderischen Seesturm, dem Mannschaft und Schiff zum Opfer fallen. Nur Robinson wird als einzig Überlebender an einen unbekannten Strand gespült. Als Robinson wieder aus seinen Gedanken erwacht, sieht er sich erneut mit seiner Inseleinsamkeit konfrontiert. In den darauf folgenden Tagen gestaltet er sich einen Kalender, um die Ordnung der Zeit als Orientierungshilfe während seines Inseldaseins zu nutzen. Ein halbes Jahr später kommt Robinson zu dem Entschluss, seine Insel mit Hilfe eines selbstgebauten Bootes zu verlassen. Voller Tatendrang geht er daran, sich eine Piroge zu bauen. Als dieses Unterfangen misslingt, beginnt er seine Höhle etwas wohnlicher zu gestalten. Er schlägt mit einem Hammer Nischen in die Felswände. Dabei lockert sich Gestein der Höhlendecke, das plötzlich in einer großen Menge auf Robinson niederprasselt und ihn unter sich begräbt.
TEIL 3
Der Unfall läuft einigermaßen glimpflich ab. Ohne allzu große Mühe kann sich der verschüttete Robinson aus seiner misslichen Lage selbst befreien. Eines Tages erscheint ein Piratenschiff vor der Insel. An Bord ist alles Leben erstorben. Die Piraten haben sich, wahrscheinlich völlig betrunken, gegenseitig umgebracht. Nunmehr schon erfahrener und mit allerhand Werkzeug ausgerüstet, geht Robinson daran, das Schiff auszuräumen. Den dritten Jahrestag seiner Rettung begeht er sehr festlich zusammen mit seinen Tieren in der Höhle. Im Verlauf dieser kleinen Feier zeigt der Rum der Piraten jedoch seine Wirkung, und Robinson, leicht angetrunken, rudert nachts zu dem verlassenen Schiff, wo er an Deck einschläft. Als er am nächsten Morgen aufwacht, muss er voller Schrecken feststellen, dass das Schiff inzwischen auf die hohe See hinausgetrieben wurde. So hat ihn sein Leichtsinn in ein neues gefährliches Abenteuer gestürzt. Das Schiff strandet schließlich an einer Küste, wo sich laut bellend ein Hund bemerkbar macht. Voller Freude erkennt Robinson, dass es sich dabei um Dick handelt. Fremde Fußspuren an diesem Strand sowie sichtbarer Rauch einer fremden Feuerstelle sorgen für neue Aufregung. Ein paar Tage später erfährt Robinson bei einem Erkundungsgang die furchtbare Wahrheit: Anhand der jetzt erkalteten Feuerstelle erkennt er, dass offenbar Eingeborene die Insel aufsuchen, um kannibalische Mahlzeiten abzuhalten. Abscheu und Ekel beim Anblick der menschlichen Überreste an diesem Ort des Grauens treiben ihn dazu, sich noch mehr zu verschanzen. Für die zu erwartende Wiederkehr der Wilden bereitet er eine Sprengung vor und in einem nahen Versteck fügt er geschickt mehrere Musketen zusammen, so dass diese gleichzeitig abgefeuert werden können. Schließlich erscheinen die Wilden erneut auf der Insel. Sie haben zwei Gefangene mitgebracht, die sie als Schlachtopfer verspeisen möchten. Nachdem ihr Feuer wieder entfacht ist, dauert es nicht lange, bis sich das Pulver entzündet und es zu einer heftigen Explosion kommt. Die Eingeborenen geraten in große Panik. In diesem Durcheinander gelingt es Robinson, einen der Gefangenen aus der Hand der Kannibalen zu befreien. Da dieses Ereignis an einem Freitag stattfand, nennt er jetzt seinen neuen Gefährten, einen karibischen Indianer, Freitag.
TEIL 4
Es dauert einige Zeit bis Robinson und Freitag zueinander finden. Der Weiße sichert sich gegen seinen kannibalischen Gefährten ab. Dieser wiederum betrachtet die imponierende Ausrüstung seines weißen Retters mit Staunen, aber auch mit Scheu. Nach und nach gelingt es Robinson, das Vertrauen des Eingeborenen zu gewinnen, und schon bald vergilt Freitag dem jungen Engländer seine Rettung durch treue Freundschaft. Trotz aller Bedenken und Unterschiede entwickelt sich zwischen den beiden eine sehr harmonische Beziehung, was Robinson auch sehr hilft, als sein langjähriger Gefährte Dick, an Altersschwäche stirbt. Eines Tages erblickt Freitag vor der Insel ein Schiff und berichtet diese Entdeckung umgehend seinem Herrn. Voller Spannung betrachten beide, wie dieses Schiff, das die englische Flagge zeigt, vor Anker geht. Die Freude der nahenden Rettung vergeht jedoch schnell, als Robinson durch sein Fernrohr beobachtet, wie zwei Männer im ausgesetzten Beiboot ermordet werden. Auch die englische Flagge wird auf dem Schiff eingeholt und durch die Piratenflagge, ersetzt. So wird Robinson von seinem Versteck aus Zeuge einer Meuterei und weiß nun, dass die Männer skrupellose Mörder sind. Trotz aller Findigkeit gelingt es ihm nicht, den Piraten zu entgehen. Polly, sein sprechender Papagei, hat die Piraten unfreiwillig auf ihn aufmerksam gemacht, so dass er überwältigt und gefangen wird. Auch Freitag gerät in Gefangenschaft, kann sich aber in einem günstigen Augenblick unbemerkt davonschleichen. Die Meuterer entdecken die Höhle Robinsons und somit auch den Schatz, den er von einem Piratenschiff, geborgen hatte. Robinson erklärt den goldgierigen Halunken, dass sich auf der anderen Seite der Insel noch eine Eingeborenensiedlung befindet. Er versichert ihnen, dort sei auch die Hauptmasse des Schatzes zu holen, und erweckt damit die Begierde der Bande. In einem endlosen Marsch führt er sie durch die Wildnis, um ihre Kräfte zu erschöpfen. Während dieser Aktion dezimiert Robinsons entflohener Freund mit immer neuen Überfällen aus dem Hinterhalt die Anzahl der Piraten und rettet damit Robinson und sich selbst. Als der Rest der Bande bezwungen ist, gehen die Geretteten an Bord des Schiffes und befreien den verwundeten Kapitän aus der Hand der Meuterer. Die Stunde der lang ersehnten Heimkehr nach England hat geschlagen. Freitag wird seinen weißen Herrn dorthin begleiten. Als das Schiff die Segel setzt und Kurs auf die hohe See nimmt, blickt Robinson halb erlöst, halb wehmütig auf seine Insel zurück, die langsam am Horizont verschwindet. Der Abschied ist sein Abschied von der Jugend.
Frankreich, 1964
FSK ab 6 freigegeben
Erscheinungstermin: 15.10.2008
Abenteuer / TV Serie (Daniel Defoe), s / w, 340 Min.
Regie: Jean Sacha
Darsteller: Robert Hoffmann, Fabian Cevallos, Robert Dalban, Alain Nobis
Filmmusik: Georges Van Parys
Sprache: Deutsch
Bild: 4:3
Specials: Umfangreiches Booklet, Produktionsnotizen
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