- Steve Turner
Kunst hat Kraft, die Gefühle, das Denken und die Weltsicht von Menschen zu beeinflussen. Aber Christen tun sich manchmal schwer mit Kunst. Sie beschränken die Rolle eines Künstlers, der Christ ist, häufig darauf, dass er ?christliche Kunst? zu produzieren habe. Sie meinen damit Kunst mit christlichen Themen, Motiven und Bildern, die sich an ein ohnehin schon gläubiges Publikum richtet. Turner bezeichnet christliche Werke, die nur einem missionarischen oder Glaubens stärkenden Zweck dienen, aber keine tiefe Auseinandersetzung widerspiegeln, schlicht und ergreifend als Propaganda-Kunst. Dadurch, dass sie zu eng mit dem Ziel, andere zu überzeugen verknüpft ist, verliert sie die Authentizität und Tiefe, die gute Kunst auszeichnet. Viele Christen, die Künstler sind, empfinden die Beschränkung auf ?christliche Themen? als Fesseln ihrer künstlerischen Kreativität und sehen sich in fortwährendem Konflikt zwischen zwei Welten: Der christlichen Welt auf der einen und der Welt der Kunst auf der anderen Seite.
Turners Buch beschreibt aus historischer Perspektive, wie sich dieser Dualismus entwickelt hat und wie Christen eine umfassende Perspektive für ihr Wirken als Künstler gewinnen können. Turner fordert die kunsttätigen Christen heraus, Werke zu schaffen, die nicht nur dem Anspruch des Evangelisierens und Dekorierens entsprechen, sondern als eigenständige Werke eine Verbindung zwischen der diesseitigen und der jenseitigen Welt schaffen.
Er vermittelt eine Vision von Christen, die authentische Kunst schaffen und zeigt anhand von verschiedenen Beispielen zeitgenössischer Künstler der verschiedenen Bereiche von Malerei über Schriftstellerei, Tanz, Filmkunst, Theater und andere bis zur Musik, dass dies kein Wunschtraum bleiben muss, sondern dass es möglich ist, dass Christen etwas zur aktuellen Debatte in der Kunst beitragen können.
Imagine ist ein kluges, scharfsinniges und hilfreiches Buch, das sowohl für Künstler geeignet ist, die sich mit ihrer eigenen Rolle und Identität auseinandersetzen, als auch für Menschen, die mit ihnen zu tun haben und sie auf ihrem Weg unterstützen wollen.
Die Konferenzvorträge der Kunstkonferenz Kollaborativ06 (stattgefunden am 13./ 14.Oktober 2006), bei der auch Steve Turner einer der Sprecher war, sind im Internet verfügbar. Hier kann man sie sich anhören.
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